Ich bin begeistert und überzeugt von dem Projekt BEMpsy. Kompetente Fachleute die sich zum Wohle sowohl betroffener Beschäftigter als auch Unterstützung suchenden Arbeitgebenden vernetzen, online Neues schaffen und Übersicht in dem Thema geben. Arbeitsfähigkeit aktuell und ganzheitlich betrachtet. Das Institut leistet wichtige und notwendige Arbeit!
11. Forum BEM – 2. Tag
Der zweite Tag des Forum BEM 2025 begann mit einem gemeinsamen Rückblick auf die vielfältigen Impulse des Vortags. Im Anschluss stellte Regina Laudel in aller Kürze die Leistungspakete von BEMpsy vor – passgenaue Unterstützungsangebote für Unternehmen, die BEM strukturiert, wirksam und menschlich gestalten möchten.
Direkt danach wurde es interaktiv: Beim Live-Quiz rund ums BEM konnten die Teilnehmenden ihr Wissen auf die Probe stellen. Die drei schnellsten mit den meisten richtigen Antworten erhielten eine original BEMpsy-Tasse als kleine Anerkennung. Das Quiz wird zukünftig auch auf www.akademie-arbeitsfaehigkeit.de zur Verfügung stehen – ideal, um neue Kolleg*innen an das Thema BEM heranzuführen oder bestehendes Wissen zu überprüfen. Geplant sind ergänzende Erklärvideos, die das Verständnis zusätzlich erleichtern.
Ein zentrales Thema am Vormittag war Long COVID. Die klare Botschaft: Es ist kein Hirngespinst – sondern lässt sich medizinisch belegen. Die Empfehlung des Referenten: Bei Verdacht unbedingt sportmedizinisch untersuchen lassen, insbesondere durch eine Spirometrie. Erfahrungsberichte der Teilnehmenden bestätigten: Mit geeigneter Diagnostik und gezielter Therapie kann Wiedereingliederung auch bei schwerer Erschöpfung durchaus gelingen.
Einen innovativen Ansatz stellten im Anschluss Lejla Baltic und Dr. Sarah Strasding aus der Schweiz vor: Ein digitales Assessment für Long COVID-Betroffene, das per App im eigenen Tempo ausgefüllt werden kann – angepasst an die jeweilige Tagesform. Auch Ärzt*innen erhalten so eine fundierte Grundlage für Therapieentscheidungen. Zwar steht das Tool EPOCA in dieser Form in Deutschland aktuell nicht zur Verfügung, doch bietet die App "Altea Care" bereits heute wertvolle kostenfreie Inhalte – etwa ein Fachbereich mit aktuellen Forschungsergebnissen.
Im weiteren Verlauf stellte Elke Butzen-Wagner von der Innovationsagentur Rheinland-Pfalz das Netzwerk „PostInfektNet“ vor – ein Zusammenschluss in Rheinland-Pfalz, der die verschiedenen Akteur*innen und Bemühungen im Bereich postinfektiöser Erkrankungen bündeln möchte. Ziel ist es, Wissen und Engagement zu vernetzen. Eine herzliche Einladung zur Mitwirkung wurde ausgesprochen.
Mit einem sensiblen Thema setzte sich anschließend Dr. Jana Girisch auseinander: traumasensible Beratung im BEM. Sie gab Einblick in das breite Spektrum von Traumata und betonte, dass es kein therapeutisches Vorwissen braucht, um verlässlich, aufmerksam und respektvoll zu begleiten. Wichtig sei vor allem, Verlässlichkeit, Schutz und Präsenz zu bieten – sowie die Bereitschaft, bei Bedarf an Fachexpert*innen weiterzuvermitteln.
Zum Abschluss führten Ruth Kremser und Lena Anderl zurück zur BEMpsy-Plattform und zeigten anhand des Themas Diversity, wie vielfältig sich die Plattform weiterentwickelt. Besonders hervorgehoben wurde die kostenfrei nutzbare Antistigma-Kampagne, die nicht nur auf psychische Erkrankungen abzielt, sondern auch auf andere Aspekte von Vielfalt angewendet werden kann. In Kürze wird es auf der Plattform weitere Inhalte geben – u. a. einen Hinweis auf „Queermed Deutschland“, ein Verzeichnis für queerfreundliche, sensibilisierte medizinische Fachpersonen.
Ein herzliches Dankeschön gilt an dieser Stelle dem gesamten Organisationsteam, allen Referent*innen und natürlich allen Teilnehmenden – für das Interesse, die Gespräche, die Offenheit.
Save the Date: Nach dem BEM-Forum ist vor dem BEM-Forum. Das 12. Forum BEM ist für den 10.–11. Juni 2026 geplant. Achtung: Das Datum kann sich ggf. noch mal ändern. Der Termin ist bislang lediglich bei der HTW Berlin angefragt!